In Memoriam:
Friedrich von Huene
Erst am Abend des Pfingstmontags musste ich erfahren, dass der amerikanische Blockflötenbauer Friedrich von Huene gestorben ist - bereits eine Woche vorher, am "Stockstadt-Sonntag".
Tief bewegt mich diese Nachricht.
Friedrich von Huene war auf der einen Seite einer der ganz großen Pioniere des historischen Flötenbaus. Er war ein unermüdlicher Forscher, dem wir so viel des - heute selbstverständlichen - Wissens über die Geheimnisse der alten Meisterinstrumente verdanken.
Er war ein außerordentlich freundlicher und kompetenter "Senior colleague", der uns freundlich und freigiebig an seinem Wissensschatz teilhaben ließ. Und natürlich war er ein Instrumentenbauer, dem die Musikwelt jahrzehntelang die schönsten und musikalisch interessantesten Flöten verdankte - er schuf ganz wesentlich den Begriff der "Flöte nach historischem Vorbild" und verhalf ihr mit zu ihrer heute fast selbstverständlich erscheinenden Breitenwirkung.
Ein Kollege nannte ihn einmal den "Doyen des Blockflötenbaus".
An Friedrich von Huene denke ich vor allem mit einem Gefühl der tiefen Dankbarkeit, in das sich jetzt natürlich auch die Trauer um seinen Weggang mischt. Auch ich durfte von seinem reichen Wissen lernen, durfte in den Begegnungen mit ihm immer wieder seine Freundlichkeit und menschliche Tiefe erfahren.
Udn auf der Grundlage seines weitergegebenen Wissens durfte ich lernen, wie man eine gute Denner-Kopie baut...
Friedrich - Du durftest nach einer langen Krankheit jetzt auf die andere Seite gehen.
Ich gedenke Deiner in Dankbarkeit!
Ein bisschen ist es, als häte ich einen Vater verloren...